Die Gemeinschaftsgastronomie steht vor einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: dem Personalmangel. Während traditionelle Lösungsansätze oft an ihre Grenzen stoßen, bietet die Digitalisierung Chancen, Personalengpässe abzufedern.
Digitale Lösungen unterstützen bei der Entlastung des Personals, geben Mitarbeitenden Freiräume für Kernaufgaben und verbessern die Arbeitsbedingungen im Betriebsrestaurant.
Der Personalmangel in der Gemeinschaftsgastronomie
Die Gemeinschaftsverpflegung hat gegenüber der Individualgastronomie einen großen Vorteil: Die Arbeitszeiten sind wesentlich familienfreundlicher. Dennoch betrifft der Personalmangel nahezu alle Bereiche: von der Küche bis zum Service, von der Aushilfe bis zur Fachkraft.
Die Ursachen sind bekannt: demografischer Wandel, schlechtes Image, Abwanderung in andere Branchen während der Pandemie. Die Folgen sind steigende Arbeitsbelastung und sinkende Mitarbeiterzufriedenheit, die schnell in einem Teufelskreis enden: Die Fluktuation steigt, während die Servicequalität sinkt – der Beginn einer Abwärtsspirale.
Digitale Strategien zur Entlastung des Personals
Um diese Abwärtsspirale bestenfalls gar nicht erst beginnen zu lassen, setzen immer mehr Gastronomen auf die Digitalisierung. Ziel ist es, Routineaufgaben zu automatisieren, die Effizienz zu steigern und die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu erhöhen.
- Einfachere Bestellabwicklung:
Um die Bestellabwicklung zu automatisieren und für Gäste einfacher zu gestalten, kommen zunehmend Apps zum Einsatz. Dank ihnen werden Bestellungen schon im Voraus aufgenommen und bezahlt. Gastronomen können so zum einen Personalbedarf und Wareneinsatz besser planen, zum anderen werden die Bestell- und Bezahlprozesse im Restaurant wesentlich verkürzt.
App-basierte Vorbestellung
- Selfcheckouts für höhere Kassendurchläufe:
Weniger Personal bedeutet auch weniger besetzte Kassenplätze und damit längere Wartezeiten für die Gäste. In der Gemeinschaftsverpflegung etablieren sich deshalb zunehmend Selfcheckouts. Besonders effizient: kameragestützte Systeme, die Waren automatisch erkennen und entsprechend buchen. Dadurch wird – trotz mehrerer Kassenplätze – weniger Personal benötigt. Gleichzeitig werden Warteschlangen verkürzt und so die Gästezufriedenheit erhöht. - Serviceroboter führen zu besseren Arbeitsbedingungen:
Der Einsatz von Servicerobotern entlastet das vorhandene Personal: Das muss weniger laufen und schweres Geschirr schleppen – die Arbeitsbedingungen vor Ort werden verbessert. Zudem hat das Personal wieder mehr Zeit, sich auf Kernaufgaben zu fokussieren.
Spezielle Kochroboter werden dagegen kaum in der Gemeinschaftsverpflegung eingesetzt – der Kosten-Nutzen-Faktor ist aktuell nicht rentabel.
Fazit: Digitalisierung schafft langfristige Vorteile
Der Personalmangel in der Gastronomie erfordert neue Ansätze und kreative digitale Lösungen. Die Digitalisierung bietet nicht nur kurzfristige Abhilfe, sondern schafft langfristige Vorteile. Die Mitarbeitenden werden entlastet, das führt zu weniger Stress, höherer Arbeitszufriedenheit und geringerer Fluktuation. Gleichzeitig können mit digitalen Konzepten die Effizienz des Betriebsrestaurants gesteigert und Kosten gesenkt werden. Dank dem gezielten Einsatz digitaler Technologien können gastronomische Betriebe nicht nur die aktuellen Herausforderungen bewältigen, sondern sich auch langfristig zukunftssicher aufstellen.